Obwohl die Begriffe manchmal synonym verwendet werden, bezieht sich die Vormundschaft typischerweise auf die Pflege der persönlichen und medizinischen Bedürfnisse einer Person, während die Betreuung die Verwaltung ihrer finanziellen Angelegenheiten umfasst. Bei vielen Immobilientransaktionen könnte eine Betreuung eingerichtet werden, um speziell Immobilienangelegenheiten zu regeln.

Situationen, die die Beteiligung des Vormundschaftsgerichts erfordern:

1. Minderjährige im Besitz von Immobilien: Wenn ein Minderjähriger eine Immobilie erbt oder geschenkt bekommt, kann er diese rechtlich nicht selbst verwalten. Das Vormundschaftsgericht greift ein, um einen Vormund zu bestellen, der die Immobilie bis zur Volljährigkeit des Minderjährigen verwaltet.
2. Geschäftsunfähige Erwachsene im Besitz von Immobilien: Erwachsene, die aufgrund von Krankheit, Verletzung oder Behinderung geschäftsunfähig sind, benötigen einen Vormund, um ihre Immobilie zu verwalten. Das Gericht stellt sicher, dass jede Immobilientransaktion zugunsten der geschäftsunfähigen Person erfolgt.
3. Miteigentum mit einer geschäftsunfähigen Person: Wenn eine Immobilie im Miteigentum steht und einer der Eigentümer geschäftsunfähig wird, ist die Beteiligung des Vormundschaftsgerichts erforderlich, um den Verkauf oder die Verwaltung der Immobilie zu genehmigen.

Bei Verkauf oder Übernahme der Immobilie durch nahe Angehörige im Rahmen einer Betreuung verlangt das Amtsgericht in der Regel ein Wertgutachten. Dies umfasst u. a. die Sicherstellung, dass der Verkaufspreis den Marktwert der Immobilie widerspiegelt. Der gesetzlich bestellte Betreuer muss ein Gutachten eines öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen beauftragen. Dies stellt sicher, dass die Immobilie zu einem angemessenen Preis verkauft wird und die finanziellen Interessen des Mündels geschützt werden.